Zum Inhalt springen

Ausstellung „Was ich anhatte“

    Der Frauennotruf Saarland und die Fachstelle für Mädchen*arbeit des GenderKompetenzZentrums präsentierten vom 7. bis 18. Oktober 2024 die Wanderausstellung „Was ich anhatte“, die sich mit sexualisierter Gewalt an Frauen auseinandersetzt. Kuratiert wird die Ausstellung von der Filmemacherin Beatrix Wilmes. Die interaktive Ausstellung im Saarbrücker Rathaus bot neben den ausgestellten Kleidungsstücken auch verschiedene „Stationen“, an denen Besucher:innen aktiv teilnehmen konnten.

    Die Ausstellung zeigt Kleidungsstücke und Texte von betroffenen Frauen, die ihre persönlichen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt teilen. Über Social Media wurden zuvor Frauen eingeladen, ihre Erlebnisse zu schildern und anzugeben, welche Kleidung sie zum Zeitpunkt des Übergriffs getragen haben. Einige der ausgestellten Kleidungsstücke stammen von den Betroffenen selbst, andere wurden originalgetreu nachgekauft. Zum Schutz der Betroffenen ist das Fotografieren der Kleidungsstücke in der Ausstellung untersagt.


    Die gezeigte Kleidung umfasst überwiegend Alltags- und Berufsbekleidung und soll verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt nicht auf „aufreizende“ oder „freizügige“ Kleidung zurückzuführen ist – ein weit verbreitetes Vorurteil, das oft zu Täter-Opfer-Umkehr und Victim Blaming führt. Auch bei polizeilichen Anzeigen kommt häufig die Frage auf: „Was hatten Sie an?“. Die Ausstellung möchte dieser Perspektive entgegenwirken.

    Da die Inhalte der Ausstellung und insbesondere die Erfahrungsberichte für Besucher:innen belastend sein können, hatte das GenderKompetenzZentrum interaktive Stationen integriert, die zur Stärkung und Unterstützung beitragen sollten. An einer Station konnten Besucher:innen kreative, empowernde Gegenstände basteln oder an einer Pinnwand positive Botschaften hinterlassen. Zusätzlich stand ein Tisch mit „Skills“ zur Verfügung – Techniken, die helfen, belastende Gedanken kurzfristig zu bewältigen.

    An einer weiteren Station konnten negative Gedanken auf Papier geschrieben und anschließend durch einen Papierschredder vernichtet werden. Das geschredderte Papier wird anschließend von einer Mädchengruppe weiterverarbeitet, die daraus eine Nana-Figur gestalten möchte, die voraussichtlich zum 8. März ausgestellt wird.

    Mehr Informationen zum GenderKompetenzZentrum. Und zum Frauennotruf Saarland.