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Frag mich mal

    Am 25. September 2024 fand im Kino 8 1/2 in Saarbrücken die Uraufführung des Dokumentarfilms „Frag mich mal“ von Pêşeng Ali statt. Die Veranstaltung wurde vom Migrations- und Integrationsbüro des Regionalverbands Saarbrücken und dem Filmkollektiv fugeefilms gGmbH organisiert und war Teil der Interkulturellen Woche 2024. Durch den Abend führte Moderatorin Fritzi Brandt. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo eröffnete die Premiere mit einem Grußwort.


    Der Dokumentarfilm begleitet Jugendliche mit unterschiedlichen Migrationserfahrungen aus Ländern wie der Ukraine, Eritrea, Syrien sowie Deutschland und China. Zu den Protagonist:innen gehören Sophia, Betiel, Hamza, Oleksandr und Katja. Sie teilen in dem Film ihre Perspektiven auf Schule, Migration und Ankommen in Deutschland. Ein wichtiges Thema sind die verschiedenen Kriegs- und Fluchterfahrungen, die viele von ihnen erlebt haben. Eine Besonderheit des Films ist, dass auch eine Person ohne direkten Migrationshintergrund über ihre Sichtweise berichtet, insbesondere über den Umgang mit neuen Mitschüler:innen, die Fluchterfahrungen mitbringen. Für mehrere Protagonist:innen spielt Kunst eine zentrale Rolle. Ob Malen, Tanzen oder Singen – diese kreativen Ausdrucksformen sind für sie nicht nur ein Mittel der Verarbeitung ihrer Erlebnisse, sondern auch ein wichtiger Teil ihres (neuen) Lebens in Deutschland.

    Nach der Filmvorführung gab es eine Diskussionsrunde zunächst mit dem Regisseur Pêşeng Ali und den Protagonist:innen des Films. Dabei standen sowohl die Erfahrungen während der Dreharbeiten als auch das Leben der Jugendlichen in ihrer neuen Heimat im Mittelpunkt. Einer der Protagonist:innen kehrte während der Dreharbeiten in die Ukraine zurück, jedoch nahm er an der Diskussion via Zoom teil. Zusätzlich bereicherte Schulsozialarbeiter Thomas Feld und Stefan Gebhardt die Diskussion, die von ihren Erfahrungen in der Arbeit mit Geflüchteten berichteten. Sie sprachen über die Herausforderungen, aber auch über die positiven Aspekte, die die Begegnungen mit den Menschen. Die Abschlussrunde der Diskussion widmete sich den Wünschen der Protagonist:innen für die Zukunft: Dabei ging es nicht nur um persönliche Ziele, sondern auch um Hoffnungen auf eine Gesellschaft, in der Zusammenhalt und Begegnung im Vordergrund stehen.


    Eine der zentralen Fragen nach der Veranstaltung richtete sich an den Regisseur selbst: Warum hat er den Film gemacht und wie entstand der Titel „Frag mich mal“? Pêşeng erklärte, dass es bereits viele Filme und Reportagen über Geflüchtete gebe, jedoch werde meist über sie gesprochen und nicht mit ihnen. Er wollte einen Film schaffen, der die Betroffenen selbst zu Wort kommen lässt: „Viele wissen nicht, wie sie auf diese Menschen zugehen sollen oder trauen sich nicht, aus Angst, es könnte unangenehm werden oder um deren Grenzen zu respektieren. Aus all diesen Gründen trauen sich viele nicht, mit Geflüchteten zu reden. Daher der Titel: ‚Komm auf mich zu, trau dich, frag mich mal.‘“

    Die Idee zum Film stammt von Tatjana Brauer vom Jugendmigrationsbüro des Regionalverbands Saarbrücken und der Mutter eines der Protagonist:innen. „Frag mich mal“ verfolgt das Ziel, vor allem in Schulen gezeigt zu werden, um das Bewusstsein der Schüler:innen für die Themen Migration und Flucht zu schärfen und interkulturelle Begegnungen zu fördern.