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Feminismus kurz erklärt

    Feminismus kurz erklärt

    Jetzt darf man hier noch nicht mal mehr die Tür aufhalten?!?

    Feminismus setzt sich für die Gleichstellung aller Menschen ein. Feminist*innen kämpfen für Wahlrecht, Selbstbestimmungsrecht, gleiche Bezahlung und vieles mehr.

    Feminismus ist wichtig, da wir in einer patriarchalen Gesellschaft leben, die Männer* bevorteilt und Frauen* benachteiligt. Dies geschieht auf struktureller Ebene, etwa dann, wenn es gewisse Berufsgruppen gibt, in denen Frauen* nicht bis selten vertreten sind oder man beim Bewerbungsgespräch gefragt wird, ob man sich da sicher sei, denn es sei ja ein „Männerposten“. Aber auch, wenn Frauen nicht ernst genommen und daher übergangen werden, sei es bei Gehaltsverhandlungen oder in wichtigen, politischen Diskussionen.

    Wir brauchen Feminismus aber auch, weil Frauen* immer noch in ihrem Alltag mit sexuellen Übergriffen, Gewalt und Sexismus zu kämpfen haben.
    Zu Sexismus gehören das ständige Abwerten einer Frau, aufgrund ihres Kleidungsstils oder ihrer Sexualpartner*innen, anzügliche Kommentare von Bekannten, Arbeitskolleg*innen oder Vorgesetzten, die Verurteilung darüber, wie und ob sich Frauen fortpflanzen oder generell die Verurteilung von sexuellen Handlungen – kurzum das Absprechen von Selbstbestimmung.

    Auch Fürsorgearbeit wird hauptsächlich (unentgeltlich oder schlecht bezahlt) von Frauen erledigt, wodurch ihnen steuerliche und berufliche Nachteile entstehen können. In der Regel kann man auf dem Arbeitsmarkt davon ausgehen, dass in den am schlechtesten bezahlten Branchen Frauen und Migrant*innen überwiegen und Frauen für die gleiche Arbeit weniger Lohn erhalten (Gender-Pay-Gap).
    Der gesellschaftliche Anspruch an Frauen, sowohl Mutter als auch erfolgreiche „Businessfrau“ zu sein, kann gleichzeitig aber auch in ein persönliches Dilemma führen.

    Feminismus ist aber auch für Männer wichtig, da patriarchale Strukturen auch ihnen schaden. Somit ist das generelle Bild „der Männlichkeit“ längst überholt, denn auch Männer dürfen Gefühle zeigen oder eine empathische oder fürsorgliche Seite haben. Hierfür setzen sich Feminist*innen ein.

    Feminismus hat nichts mit Männerhass zu tun, sondern strebt ein gutes und faires Leben für alle und eine vielfältige , bunte Gesellschaft an.

    P.S.: Haltet gerne allen Menschen die Tür auf, auch Frauen!

    Dazu:
    » Lesenswert: Laurie Penny – Fleischmarkt
    » Sehenswert: Was geht Feminismus Männer an? WDR/FrauTV mit Robert Franken on facebook
    » Hörenswert: Nina Hagen – Unbeschreiblich weiblich